Fels, Kies und ein klein wenig Sand: Kroatien Strand
Eines ist sicher am Strand von Kroatien: Barfuß bis zum Horizont an einem schier endlosen Sandstrand entlang schlendern, die Fußzehen dabei tief in das von der Sonne aufgebackene, feinstaubige Granulat graben - das wird und will in Kroatien niemand. Die dalmatinische und istrische Adriaküse ist von herberem Charakter - meist trennt zerfurchter, scharfkantiger Fels das Festland kilometerweit "messerscharf" vom Meer und erschwert den bequemen Badeeinstieg.
Mit Entdeckung des Tourismus' als lukrativer Einnahmequelle für das früher kommunistische Jugoslawien schien den Verwaltungsherren der Küstenstädte und -dörfer eine solche naturbelassene Küste eher geschäftsabträglich. Und so begingen sie gleich in Reihe Todsünden: Wo immer sich Gelegenheit bot, klecksten Sie Plateaus aus Beton auf die schroffen Felsen - mal mehr, mal weniger liebevoll mit dem Holzschieber geglättet, gerade so groß, dass drei oder fünf Badetücher nebeneinander ausgelegt werden können. Und Beton hält lang - diese landschaftsgestaltenden Maßnahmen sind nur schwerlich revidierbar.
Allerdings haben sich die meisten Kroatienurlauber mittlerweile mit den zurechtzementierten Kunstküsten in und um die größeren Badeorte notgedrungen angefreundet. Wer Abwechslung sucht, muss ja nur einen der zahlreichen einsameren Küstenabschnitte aufsuchen - oder eine der verträumten Buchten, in der das anrollende Meer oft auch groben oder feineren Kies angespült hat, den man mit den in Kroatien beliebten Gummi- oder Plastikbadeschuhen bequem am Strand begehen kann.
Die kroatische Felsküste hat Vorteile - das Meer ist weithin klar, frei von trübenden Schwebeteilchen. Es hat sich gerade in Ufernähe eine bemerkenswerte Artenvielfalt an Fischen, Schalentieren und ozeanischen Raritäten angesiedelt - vom Seestern über die Herkulesmuschel bis zum beim Schnorcheln gar nicht einmal selten zu beobachtenden Seepferdchen. Und auch die vor Italiens Küsten fast schon obligatorischen Schmutz- oder Ölteppiche und Schaumkronen sieht man hier in Kroatien am Strand eher selten.
Ach ja - Sandbuchten, Sandstrände und Feinkiesabschnitte findet der Insider auch noch an den kroatischen Küsten. Vermehrt in Süddalmatien, aber auch weiter nördlich, wie etwa das berühmte "Goldene Horn" auf der Insel Brac (das fast jeden Kroatien-Katalog ziert), die traumhafte Feinkiesbucht von Baska auf KRK oder den legendären Sandstrand auf der kleinen Insel Susak, die man von Cres oder Losinj aus mit dem "Piratenschiff" erreicht. Hier kann man mal einen halben Tag lang die Füße in den Sand stecken - um sich an den restlichen Urlaubstagen über das glasklare Wasser an den Felsenküsten zu freuen.
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